Mit mehr als 20 Ein- und Ausgängen gleicht die U-und S-Bahn Haltestelle Jungfernstieg einem Labyrinth. Kein Wunder, dass die Station den Spitznamen „Fuchsbau“ trägt: Obwohl man ans Alsterufer will, steht man plötzlich mitten auf dem Rathausmarkt. Das mehrstöckige Tunnelsystem in der Innenstadt hat schon so manchen Fahrgast zur Verzweiflung gebracht. Das weiß auch die Hamburger Hochbahn. Mit einer neuen Augmented Reality-Anwendung von ZAUBAR will sie Abhilfe schaffen und für mehr Orientierung im unterirdischen Wege-Wirrwarr sorgen. „Die Station Jungfernstieg ist eine der am stärksten frequentierten Haltestellen im Hamburger U-Bahnnetz. Die Haltestelle ist historisch gewachsen und gilt bei Fahrgästen aufgrund ihrer Komplexität als besonders herausfordernd hinsichtlich Orientierung“, erklärt Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum.

Ein groß angelegtes Innovationsprojekt soll nun diese Orientierungsmöglichkeiten verbessern. „Es gibt immer einen Ausweg. Finde den Weg aus dem Labyrinth“, verspricht eine Säule mitten am Bahnsteig der U-Bahnlinie 1. Wer sich durch den Jungfernstieg-Irrgarten leiten lassen will, braucht nur ein passendes Smartphone (iOS 17, Android 10 oder höher).

Und so funktioniert’s: Einfach den QR-Code an der Säule mit dem Handy scannen und schon öffnet sich die ZAUBAR-App Clip/Instant App-Anwendung auf dem Smartphone - und das alles ohne Download. Nun der App nur noch den temporären Zugriff auf die Handy-Kamera erlauben und schon fragt die App, wo man hin möchte.

Wer sich für ein Ziel entschieden hat, findet sich in einer virtuellen Version des Jungfernstieg-Bahnhofs wieder. Auf dem Smartphone-Bildschirm erscheint das Bild, das auch in Wirklichkeit durch die Handykamera zu sehen ist – nur in einer glitzernden Variante, die eher an den 1980er-Jahre-Film „Tron“ erinnert als an einen U-Bahnhof.

Um zum gewünschten Ausgang zu gelangen, müssen Nutzer nun weißen Pfeilen folgen, die auf dem virtuellen Bahnsteigboden leuchten. Verlaufen ist quasi unmöglich: Wer in die falsche Richtung geht, bekommt den Hinweis „Wrong Way“ („Falscher Weg“) angezeigt. Außerdem ploppen Warnungen auf, wenn man zu nah am Gleis entlangläuft oder ein Zug einfährt. Um die App etwas spielerischer zu gestalten, tauchen auf dem Weg digitale Münzen auf, die die Nutzer einsammeln und einen persönlichen Highscore aufstellen können. Aber keine Sorge, wer die Münzen links liegen lässt, gelangt am Ende trotzdem zum Ausgang.